Lesermail zum Artikel Bauland für zwei Drittel Kreuzacker
Ich finde es nicht richtig, wenn der Eigentümer des Mittelstücks am Kreuzacker als Verweigerer, Verhinderer oder gar als Bösewicht hingestellt wird, ohne genaue Hintergründe zu nennen. Dies ist meines Erachtens eine Verunglimpfung einer durchaus bekannten Person.
Es würde der CSU sicherlich gut zu Gesicht stehen, wenn sie auf das Desinteresse des Eigentümers in ihrem Antrag eingeht. Im übrigen kommt nach meinem Kenntnisstand (Mitteilung vom Landratsamt) und wie im Artikel ausgeführt wurde, sowieso nur eine Komplettüberplanung in Frage. Ich frage mich, warum die CSU unbedingt unsere letzten Ressourcen im Ort und dies als Stückwerk überplanen will.
Noch dazu, wo es sich baurechtlich um einen Außenbereich handelt. In der Vergangenheit wurden im Gemeinderat Baumaßnahmen im Außenbereich, auch von der CSU, sehr restriktiv gesehen.
Es ist zwar richtig, dass Wohnraum benötigt wird. Allerdings sollte er für alle bezahlbar sein. Wurde nicht in letzter Zeit in der Presse veröffentlicht, dass der Immobilienmarkt überhitzt sei? Ein Grund sind u.a. sicher die niedrigen Zinsen. Nur wie sehen die Zinsen nach der Festbindung aus? Kann sich der Käufer dies dann noch leisten?
Mittlerweile werden Preise von Investoren verlangt, die bei einem Verkauf nie mehr erzielt werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Immobiliencrash zu einem Preissturz führt. Außerdem wirkt sich dies auch auf den Mietmarkt aus. Nachdem die Mietpreisbremse bei neuen Immobilien nicht zum Tragen kommt, frage ich mich, wie bezahlbarer Wohnraum entstehen soll. Positiv ist derzeit nach meiner Meinung eine Bebauung nur für Grundstückseigentümer (Verkäufer) und die Investoren (Bauträger).
Mir ist schleierhaft, wie die Erschließung und die Verteilung notwendiger Infrastrukturmaßnahmen funktionieren soll, wenn keine Gesamtüberplanung erfolgt. Ich meine, dass es sinnvoll wäre, zu warten, bis sich die Immobilien- und Mietpreise wieder auf einem wesentlich niedrigerem Niveau bewegen, um bezahlbaren Wohnraum zu entwickeln. Vielleicht überdenkt ja der Eigentümer des Mittelstücks seine Position in etlichen Jahren.
Sicher hat die Gemeinde die Plaungshoheit unter Hinzuziehung des Landratsamtes bei Bebauungsplänen. Nach meiner Meinung hat die Gemeinde aber auch die Aufgabe, bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mitzuwirken. Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum die CSU so auf eine, für mich nicht sinnvolle Bebauung drängt. Oder spielen vielleicht andere Gründe (Parteibuch?) eine Rolle?
Emil Köbele
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02.04.2015 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück