ORTSGESCHEHEN
Bildungsstätte im HPCA muss schließen
Nach 23 Jahren muss zum Jahresende die Tagesbildungsstätte des Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA) geschlossen werden. Der Bezirksausschuss Soziales hat heuer nach Angaben des HPCA eine fast 40prozentige Kürzung des Leistungsentgeltes beschlossen. Trotz vielfältiger Verhandlungen auf unterschiedlichen Ebenen und zahlreichen Gesprächen mit dem Bezirk Oberbayern als Kostenträger habe die Zukunft der Bildungsstätte nicht 'auch nur annähernd' gesichert werden können, heißt es aus dem HPCA. 'Offensichtlich fehlt die gesellschaftliche Akzeptanz und damit die Finanzierungsbereitschaft für qualitativ hochwertige Bildung auf breiter Ebene', klagt Geschäftsführer Rolf Pfizenmaier. Das vielfältige Angebot der 'TIPP'-Kurse soll aufrecht erhalten werden, um zumindest in diesem Bereich ein Angebot für Menschen mit geistiger Behinderung zu gewährleisten. Das HPCA sei auch 'künftig bereit, das über viele Jahre erworbene Know-how und die Kompetenz im Bereich der Erwachsenen- und Fortbildung entsprechend zur Verfügung zu stellen', betont Norbert Selleneit, der Leiter des Bildungswerks. In 23 Jahren hat die Bildungsstätte mit bis über 800 Teilnehmern pro Jahr den behinderten Menschen vielfältige Perspektiven eröffnet, sie gefördert und gestärkt, ihnen zu Selbständigkeit und Selbstbewusstsein verholfen. 'Ein unschätzbarer Gewinn an Lebensqualität für die Teilnehmer und ihr Umfeld', so das HPCA. In der Bildungsstätte erschien auch 'Kleeblatt', das älteste Magazin Deutschlands, das von Menschen mit geistiger Behinderung selbst erstellt wird. In den jüngsten Ausgaben interviewten die Reporter vom Kleeblatt noch Bundeskanzler Gerhard Schröder, Ministerpräsident Edmund Stoiber und CDU-Chefin Angela Merkel.07.09.2005 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück