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ORTSGESCHEHEN

Wir haben nichts zu sagen...

In einem Raumordnungsverfahren für eine neue Straße zur Umgehung von Hebertshausen und dem Nordosten Dachaus wird die Stimme des entlegenen Nachbars Oberschleißheim nur den Status einer Fußnote erhalten. Nichtsdestotrotz stritt der Gemeinderat in gleich zwei Sitzumngen massiv um die Ausgestaltung dieser Fußnote.
Das Bauamt der Gemeinde hatte dem Bauausschuss empfohlen, das Verfahren kommentarlos zu den Akten zu legen, was in dem Gremium jedoch anders gesehen wurde. Hier wurde geargwöhnt, dass die neue Trasse, die in Höhe des Obergrashofes in die B 471 münden soll, eine erhebliche Zunahme des Verkehrs auf dieser Bundesstraße bewirken werde, die im weiteren Verlauf bekanntlich durch Oberschleißheim führt. Außerdem werde ein Landschaftsschutzgebiet durchschnitten.
So warf der Ausschuss die Empfehlung der Bauverwaltung um und empfahl seinerseits einmütig dem Gemeinderat, diese Vorbehalte im Verfahren vorzubringen. Im Gemeinderat dann begrüßte Michael Hagl aus der Warte des Gemeindeteils Badersfeld die geplante Straße ausdrücklich. Jetzt werde Badersfeld gerade von Autofahrern aus Richtung Hebertshausen regelmäßig als Schleichweg mißbraucht, schilderte er, da wäre die geplante neue Route „eine erhebliche Entlastung für Badersfeld“. Wie die Kollegen sich beklagen könnten, dass Verkehr auf die Bundesstraße verlagert werde, sei ihm unverständlich, wunderte sich Hagl: „Mir ist der Verkehr auf einer Bundesstraße wesentlich lieber als in Badersfeld vor der Haustüre.“
Helga Keller-Zenth stufte den Schleichweg über Badersfeld als 'Weg, den nur wenige kennen,“ ein. Die neue Straße werde aber 'auch mehr Verkehr anziehen“, daher solle sie abgelehnt werden. Peter Benthues forderte gar eine Vertagung und ergänzende Unterlagen, was Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler unter Hinweis auf Verfahrensfristen aber abblockte. Peter Lemmen und Karin Schulze erinnerten schließlich an das geringe Gewicht der Oberschleißheimer Einlassungen in dem Verfahren. „Wir halten die Straße nicht auf, also nehmen wir den Badersfeldern auch nichts“, argumentierte Karin Schulze. Deshalb solle das ablehnende Votum bestehen bleiben, „damit unsere Bedenken geäußert sind und vielleicht in die Abwägung einfließen können.“ Mit 15 zu neun Stimmen billigte der Gemeinderat eine ablehnende Stellungnahme.


17.07.2005    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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