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ORTSGESCHEHEN

Lärmschutzwall an der A92: kostet nix, bringt nix

Über drei Jahre nach der einmütigen Zustimmung des Gemeinderates zu einem Lärmschutzwall an der A92 im Westen der Gemeinde ist das Rathaus immer noch mit der Vorprüfung beschäftigt. Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler ließ nun als Zwischenergebnis vorlegen, dass ein Wall mit Bauaushub kostenlos aufgeschüttet werden könne. Weil im fraglichen Gebiet eine Gasleitung verlaufe, solle nun noch geprüft werden, was deren Verlegung koste. 'Das kann doch nicht wahr sein!', empörte sich CSU-Sprecher Peter Benthues im Gemeinderat, 'dass es vier Jahre für diese Feststellung dauert'. Die Option einer kostenlosen Aufschüttung mit Bauaushub hatte die CSU schon in ihrem Antrag im Dezember 2001 genannt. 'Jetzt muss doch mal den Erwartungen der Bürger entsprochen werden', sagte Benthues, 'das muss jetzt zügig durchgeführt werden.' - 'In der Zeit, wo wir quatschen, baut Unterschleißheim einen Wall', sagte Emil Köbele, 'wir reden immer noch und draußen passiert nix.' Peter Lemmen (SPD) verwies dagegen an die extrem bescheidenen Effekte eines derartigen Walls. 'Wir sollten nicht die Erwartungshaltung wecken, dass damit ein Lärmproblem gelöst wäre', mahnte er. Die Lärmschutzgutachten der Gemeinde weisen nach, dass selbst ein zehn Meter hoher Wall für die Wohnviertel nur eine Lärmminderung um gerade zwei bis drei Dezibel bringen werde. Diese Differenz ist vom menschlichen Ohr kaum wahrnehmbar. Zwei Töne in dieser Lärmdifferenz in unmittelbarer Abwechslung sind vielleicht unterscheidbar; über die Bauzeit eines Lärmschutzwalles werde sich jedenfalls kein Unterschied mehr erkennen lassen, versicherte Lemmen. Daher müsse schon 'genau geprüft werden, wieviel uns das wert ist', unterstützte er das gemächliche Vorgehen der Bürgermeisterin. Bei einer möglichen Verlegung der Staatsstraße an die Autobahn könnte der Wall im Weg sein, erinnerte Wolf-Dietrich Großer, was dann wieder Kosten zur Beseitigung bedingen würde. Außerdem könne selbst die kostenlose Aufschüttung von Aushub noch Nebenkosten für die Gemeinde verursachen. Peter Benthues beschlich angesichts derartiger Argumente die 'Vermutung, dass man den Wall gar nicht will'. Klaus Hornung (SPD) konterte, er sei hingegen 'verwundert, dass das Argument so wenig beachtet wird, dass der Wall kaum etwas bringt.' Mit 23 zu eins Stimmen billigte das Gremium den neuerlichen Prüfungsauftrag.

14.07.2005    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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