Häuser an der Hackerstraße dürfen gedreht werden
Die vorgeschriebene einheitliche Ausrichtung der Giebel entlang der Hackerstraße als zentrales und geradezu idenditätsstiftendes Gestaltungselement für Badersfeld hat der Gemeinderat quasi am Rande unvermutet aus den Vorgaben des Bauleitplans gestrichen. Damit ist der gesamte Plan so sehr verändert, dass auch gleich das Genehmigungsverfahren gestoppt wurde.
Nur die nördliche Straßenseite der Hackerstraße darf in Badersfeld bebaut werden. Und dort reihen sich alle Häuser so, dass ihre Giebel zur Straße orientiert sind. Folglich wurde diese Ausrichtung als zentrales Gestaltungselement im Leitplan verankert. Dass damit die Bestückung der Dächer mit Solaranlagen unmöglich würde, war bei der Festsetzung der Vorschrift bereits debattiert, jedoch gegenüber dem ortsplanerischen Argument der Identität hintangestellt worden.
Auf den Einwand von zwei Grundbesitzern im laufenden Genehmigungsverfahren hin haben CSU und Freie Wähler das Anliegen nochmal thematisiert – und dafür eine spontane Mehrheit gefunden. Mit 7 zu 5 Stimmen entschied der Bauausschuss des Gemeinderats, auch andere Giebelstellungen zu ermöglichen. CSU, Freie Wähler, Grüne, FDP und ein SPD-Rat stimmten für diese Korrektur, fünf SPDler dagegen.
Thomas Guldenkirch regte an, dem nun in den Hintergrund geratenen Gestaltungsgedanken Rechnung zu tragen, indem man Häuser mit verquerer Giebelstellung aus der vordersten Reihe abrücke, um so das Bild nicht zu stören. Das würde jedoch ein anderes Diktum des Leitplans berühren, der nach erbittertem Ringen im Gemeinderat ein nur 27 Meter breites Baufenster von der Straße aus überhaupt zur Bebauung freigeben will. Dennoch hat der Ausschuss empfohlen, diese Gestaltungsvariante überprüfen zu lassen. Der Gemeinderat hat tags darauf diese Empfehlung kassiert und mit 15 zu 9 Stimmen eine Überplanung in diesem Sinne abgelehnt.
12.04.2011 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück