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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel „Bauordnung oder Bauverhinderung"

Wie auch im Artikel ausgeführt, hat sich der Gemeinderat im April 2009 beim Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „nördlich der Hackerstraße/Badersfeld“ auf die Kompromiss-formel geeinigt, einen etwa 75 Meter tiefen Korridor zu überplanen. Dabei sollten die unterschiedlichen Grundstücksgrößen (hier vor allem die Breite) berücksichtigt werden.
Hintergrund des Vorhabens war, den Familienmitgliedern (Kinder etc.) in Badersfeld die Möglichkeit zu geben, auf eigenem Grund zu bauen. Um eine zu üppige Bebauung zu verhindern, wurde beschlossen, eine offene lockere Einzelhausbebauung vorzusehen, die eine möglichst große Durchlässigkeit gewährleistet. Entscheidend für die Bauvorhaben sollte, was Größe, Höhe und Umfang anbelangt, die bisherige Bebauung in der Hackerstraße sein.
Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass beim Planungsentwurf, den die Gemeindeverwaltung in Auftrag gegeben hat, nur ein 27 m tiefer Bauraum vorhanden war. Der Rest der 75 m sollte für einen Grünstreifen an der Hackerstraße (16 m Tiefe) und im hinteren Bereich für landwirtschaftliche Gebäuden freigehalten werden. Nach heftiger Intervention von den Freien Wählern und der CSU war von seiten der SPD und der BGMin Ziegler nur zu hören, dass dies so beschlossen worden sei. Grundsätzlich sei nur der jetzige Bestand zu erhalten, allenfalls eine Lückenschließung möglich. Außerdem sei dies auch das Ansinnen des Landratsamtes.
Aber Hallo!!!
Den Freien Wählern liegt ein Schreiben des LRA vor, in dem klar dargelegt wird, dass die Gemeinde die Planungshoheit hat und sich das Amt keinesfalls in die Planungen der Gemeinde einmischt. Desweiteren habe ich bei der Gemeinderatssitzung am 21.9.2010 die Sitzungsprotokolle vom April 2009 vorgelegt und den Inhalt des Aufstellungsbeschlusses vorgetragen, in dem von einem Bauraum von 27 m nie die Rede war.
Diese Fakten und der Hinweis auf die unterschiedlichen Breiten der Grundstücke wurde von der SPD und der BGMin ebenso ignoriert wie auch die dargestellten Möglichkeiten der Umsetzung des GR-Beschlusses über Häuseranzahl, Grundflächen oder Geschoßflächen.
Es ist auch nicht verständlich, wenn Gemeinderat Dr. Katz genau die von den FW und CSU geforderte, lockere Bebauung unterstützen würde, aber trotzdem für die Bauverhinderung stimmt.
Erich Elsner sah bei einer Ausweitung des Bauraumes, wie von FW und CSU vorgeschlagen, eine Vervierfachung der vorhandenen Baukörper und Badersfeld zu einem „neuen, großen Ortsteil“ mutieren. Warum diese Horrorvision in die Welt setzen? Es war nie die Rede davon, zumindest von den FW, eine Vervierfachung der Baukörper zu planen oder zu akzeptieren. Allenfalls sollten ein bis maximal zwei Einfamilienhäuser (unter Berücksichtigung der derzeitigen Bebauung) mehr pro Grundstück in diesem Bebauungsplan erreicht werden.
Elisabeth Zieglers Hinweis, dass der vorgelegte und nun mehrheitliche beschlossene Bebauungsplan „eine Entscheidung, die für die Menschen ein Stück Lebensqualität bringt“ sei, trifft sicher nicht die Stimmung in Badersfeld. Sie weiß scheinbar nicht, wie viele Badersfelder Kinder und Familienmitglieder wegziehen mussten, weil es keine Baumöglichkeit gab und wohl auch künftig nicht gibt. Für diese dürfte ihre Aussage wohl eher ein Schlag ins Gesicht sein. Eine Umfrage unter den Bewohnern der Hackerstraße wäre sicher vernünftiger gewesen als nach den eigenen Wünschen zu urteilen.
Mal sehen wie es weitergeht, die Badersfelder haben ja die Möglichkeit gegen den Bebauungsplan Widerspruch zu erheben.
Emil Köbele (Gemeinderat Freie Wähler)

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29.09.2010    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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