Radlort Oberschleißheim
Radfahren soll in Oberschleißheim kräftig gefördert werden. Die Lokale Agenda hat in Schulterschluss mit dem Gemeinderat eine Vielzahl von nötigen Maßnahmen und Konzepten für einen fahrradfeundlicheren Ort erarbeitet. Über die Ferien brüten nun die Gemeinderatsfraktionen über Umfang und Prioritäten der vorgeschlagenen Ideen, im September wird dann der Umweltausschuss darüber debattieren.
Eine Umfrage der Lokalen Agenda über das Ortsnachrichtenblatt hat für Casimir Katz, Sprecher der Agenda-Gruppe „Verkehr und Ortsentwicklung“ und Gemeinderat, ein zentrales Votum erbracht: „Der Wunsch, die Radfahr-Aktivitäten am Ort auszudehnen, ist deutlich erkennbar.“ Über 550 Oberschleißheimer hatten sich an der Aktion beteiligt, weit über 80 Prozent sehen hier Ausbaupotenzial.
Die möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit lassen sich in zwei Hauptaufgaben gliedern: den Bau neuer Radwege, die speziell an den viel befahrenen Durchgangsstraßen mangeln; und eine allgemeine Aufwertung des Radelns, etwa durch die Freigabe der Bürgersteige oder durch Einrichtung spezieller Verkehrszonen, in denen Radfahren mit dem Kfz-Verkehr mindestens gleichberechtigt ist.
Ein Ansatz, den die informelle Arbeitsgruppe aus Agenda-Mitgliedern und Gemeinderäten vorgelegt hat, ist die Beseitigung von Randpflasterungen innerhalb der 30-km/h-Zonen, die speziell im Alt-Ort überwiegen. „Radfahren in Tempo-30-Zonen muss auf der Straße gefahrlos möglich sein“, fordert das gemeinsame Thesenpapier, das dem Gemeinderat vorgelegt wurde. Wo Bürgersteige verbleiben, sollten diese grundsätzlich für das Radfahren freigegeben und diese Neuerung aktiv als Miteinander von Fußgängern und Radfahrern beworben werden. Speziell sieht das Konzept das Radeln auf Gehwegen entlang der Bundesstraße B 471 und der Staatsstraße vor, solange diese Trassen unter staatlicher Trägerschaft nicht mit Radwegen flankiert sind.
In zwei Straßen, die der Agenda-Gruppe dafür als besonders geeignet erscheinen, sollen explizite „Fahrradstraßen“ nach Straßenverkehrsrecht ausgewiesen werden. Hier dürfen Fahrräder ausdrücklich nicht von Autos überholt werden, sie genießen hier Vorrang im Verkehr. Zur Verkehrsberuhigung hat der Gemeinderat hier schon eingehakt und den Margarethenanger bereits im Mai als Fahrradstraße gewidmet, die Effnerstraße soll nach Vorschlag der Agenda-Gruppe noch folgen.
Zur Anbindung über die Gemeindegrenzen hinaus sieht die Agenda an erster Stelle einen Radweg in Richtung Garching als vordringlich. Beim Neubau des Verkehrskreisels vor Lustheim haben die Gemeinderäte aus der Agenda-Gruppe stets darauf hingewiesen, entsprechende Optionen offen zu halten. Der Radweg durch den Berglwald nach Unterschleißheim müsse vordringlich wintersicherer gemacht werden. Für heikle Situationen wie etwa die Begleitung der Mittenheimer Straße im Alt-Ort oder einen möglichen Radweg entlang von B 471 und Schlosskanal schlägt das Thesenpapier der Agenda die Einschaltung von Fachplanern vor.
16.08.2010 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück