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ORTSGESCHEHEN

So hätte es aussehen können...

So hätte es aussehen können...

Den Verkehrskreisel in der Sonnenstraße, der vielbefahrene südliche Ortseingang von Oberschleißheim, wollten alle im Gemeinderat ansehnlicher gestalten. Doch Diskrepanzen über das Vorgehen haben alle Initiativen blockiert.
Vor Jahresfrist hatte Gemeinderat Thomas Guldenkirch (CSU) eine Umgestaltung angeregt und gleich einen in der Folge vieldiskutierten Entwurf eines 'Eiffelturm'-Bauwerks vorgelegt. Kern von Guldenkirchs Idee jedenfalls, losgelöst von der exponierten Architektur: eine markante, beleuchtbare Visitenkarte für den Ort, in Applikationen verweisend auf Oberschleißheimer Bedeutsamkeiten, in erster Linie das Schloss.
Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (SPD) hatte in der damaligen Debatte darauf hingewiesen, dass sie eine Gestaltung des Kreisels ohnehin auf ihrer Agenda gehabt hätte, womit für die geistige Urheberschaft der möglichen Neuerung parteipolitischer Streit grundgelegt war. Entsprechend ihrer damaligen Ankündigung hatte dann zum Jahresende ein Oberschleißheimer Landschaftsarchitekturbüro einen vom Rathaus beauftragten Entwurf für die Kreiselgestaltung vorgelegt.
Der unterschied sich von Guldenkirchs Vorstoss wesentlich durch eine fachgerechte Berücksichtung verkehrstechnischer Erfordernisse – und durch den Verzicht auf den 'Eiffelturm'. Ebenfalls aufgebaut wurde der Entwurf auf den Verweis auf Oberschleißheims kulturhistorische Stätten. Landschaftsarchitekt Arnold Tallavania empfahl als zentrales Gestaltungsmerkmal 'Elemente aus den historischen Gärten der Schlösser'. Schwachwüchsige Hainbuchenhecken sollten den Kreisel strukturieren, dazwischen eine Allee von vier schmalkronigen Nadelbäumen weiter an die Parkanlagen gemahnen. Eine bunte wilde Wiese darunter bezöge sich auf die Heideflächen, den Naturraum um Oberschleißheim. Ein beleuchtbares sechs Meter langes Hinweisschild solle nach Tallavanias Skizze bei der Einfahrt in den Ort das Gemeindewappen und Motive von Altem und Neuen Schloss zeigen, beim Verlassen Oberschleißheims die Alte Flugwerft und das moderne Deutsche Museum. Eine Anlage in dieser Konstruktion wäre extrem pflegeleicht, so seine Kalkulation (im Bild eine Simulation durch den Architekten).
Allerdings hat die strukturell enge Verwandtschaft mit Guldenkirchs Initiative parteipolitische Befindlichkeiten geweckt. Daher gab es noch ohne eine inhaltliche Auseinandersetzung bei der Abstimmung im Gemeinderat keine mehrheitliche Zustimmung für den Entwurf, aber auch keine für andere Vorgehensvorschläge. Oberschleißheims Entree bleibt zunächst ein grüner Rasen.

03.01.2010    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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