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ORTSGESCHEHEN

Reptilienklinik und 'Schlangen-Heim' auf den Veterinäranger

Nach Vögeln, Schweinen und Rindern werden die nächsten Projekte am Veterinäranger den Reptilien und Amphibien gelten. Oberschleißheim erhält dabei nicht nur eine Reptilienklinik, sondern auch ein bundesweit einzigartiges Tierheim für herrenlose Schlangen, Krokodile oder Schildkröten.
Die Klinik für Fische und Reptilien an der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität wird ein eingeschossiger Anbau an die bestehende Vogelklinik an der Veterinärstraße. Die 2006 aus dem ehemaligen Institut für Zoologie hervorgegangene Klinik wird dann organisatorisch mit der Vogelklinik vereinigt und firmiert künftig als Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Zierfische. Der inhaltlichen Vereinigung entspricht die bauliche Konzentration. Die bisherigen medizinischen Anlagen der Vogelklinik werden künftig für das neue Aufgabengebiet geweitet, der 25 Meter lange und 18 Meter breite Anbau beinhaltet im Wesentlichen Unterbringungsmöglichkeiten für die neuen Patienten. Schlangen, Schildkröten oder Echsen als Haustiere können künftig hier ambulant und stationär versorgt werden.
Zu den derzeit 20 Mitarbeitern der Klinik werden durch die Erweiterung sieben dazustossen, die von der Kaulbachstraße in München umziehen werden. Den Anbau hat das Rathaus bereits genehmigt, im Frühjahr 2010 soll schon Baubeginn sein. Das Universiätsbauamt erwartet Kosten von einer Million Euro für etwa 225 Quadratmeter Nutzfläche, Bauzeit soll ein Jahr sein.
Wenn mit der Pferdeklinik dann das nächste große Klinikprojekt der Uni auf dem Veterinäranger begonnen werden wird, dann ist ein Anhang dazu ein neues Tierhaus für Reptilien und Amphibien. Diese Anlage gehört weder zur Universität noch hat es im entferntesten mit der Pferdeklinik zu tun – aber dem Kultusministerium drängt die Verlagerung der Reptilienauffangstation aus ungeeigneten Räumen an der Kaulbachstraße, so dass der Bauposten an das unmittelbar nächste Veterinärprojekt angehängt wurde.
Die einst an der Tierärztlichen Fakultät entstandenene Reptilienauffangstation ist jetzt in der Trägerschaft eines Vereins. Betreut werden hier herrenlose Reptilien und Amphibien. Hauptkunden sind wirbellose Tiere, die von staatlichen Behörden wegen Tierschutzverstössen ihrer Halter eingezogen oder vom Zoll bei der illegalen Einfuhr kassiert wurden. Einzugsgebiet der Oberschleißheimer Einrichtung werden ganz Bayern und angrenzende Regionen sein.
Im Umgang mit Giftschlangen werde das Haus gar eine bundesweite Alleinstellung einnehmen, erwartet der emeritierte Tiermediziner Rudolf Hoffmann, der Vorsitzende des Trägervereins 'Auffangstation für Reptilien München', alle in Deutschland unterzubringenden Giftschlangen müßten künftig nach Oberschleißheim gebracht werden. Entsprechend schult der Verein auch Polizisten, Sicherheitskräfte wie die Feuerwehren und sogar die Bundeswehr für den Umgang mit giftigen Reptilien. Auch diese landesweiten Schulungen werden in Oberschleißheim abgehalten werden.
Etwa 400 Quadratmeter Nutzfläche soll das Reptilienhaus bieten. Das Staatliche Bauamt plant bereits konkret an Pferdeklinik plus Reptilienhaus, allerdings hat das Projekt noch keine terminierte Mittelzusage. Hoffmann rechnet mit gut 1000 Neuaufnahmen jährlich, regelmäßig würden 250 bis 400 Tiere betreut werden. Mit der künftig dann wieder unmittelbar benachbarten Reptilienklinik ist eine enge Kooperation geplant. Größte bautechnische Anforderung sind die nötigen klimatischen Voraussetzung für die speziellen Tiere.

27.12.2009    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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