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ORTSGESCHEHEN

Pfarrer-Kranz-Haus bleibt verwaist

Die geplante neue Nutzung des Pfarrer-Kranz-Hauses als Schulkindergarten und Kinderhort ist vom Hauptausschuss des Gemeinderates abgelehnt worden. Die Katholische Kirchenstiftung als Besitzer des Hauses wollte eine Kindertagesstätte in dem Haus einrichten, nachdem der geplante Umzug der Tagestätte für psychische Gesundheit der Caritas aus Lohhof geplatzt´ist. Vorgesehen war in erster Linie ein sogenannter Schulkindergarten für Kinder, die beim Übertritt in die erste Grundschulklasse noch Betreuungsbedarf haben, und dazu ein Kinderhort für Kinder der 1. und 2. Klassen. Noch offen ist, ob die von der Caritas ebenfalls im Pfarrer-Kranz-Haus geplante mobile Werkstätte einziehen wird. Hier hatte es schon erste Treffen zur Installierung dieser ehrenamtlichen Initiative gegeben.
Für einen Schulkindergarten sieht die Gemeindeverwaltung anhand der Zahlen der vergangenen Jahre keinen Bedarf in Oberschleißheim; für Kinderhortplätze gebe es zwar akuten Bedarf, das Problem solle aufgrund der mittelfristig erwarteten Entwicklung aber nur kurzfristig gelöst werden. Damit vergebe die Gemeinde 'eine große Chance', wetterte Peter Benthues (CSU). Anstatt mit der Nutzung des Pfarrer-Kranz-Hauses eine 'nachhaltige Lösung' zu etablieren, werde 'wieder nur gestopselt, hier ein bisschen und dort ein bisschen'.
Die Kalkulationsgrundlagen der Gemeindeverwaltung stritt er rundweg ab. 'Der Bedarf wird steigen', versicherte er. Vom Rathaus werde dagegen 'mit Vermutungen und Behauptungen gearbeitet, die nicht realistisch sind'. Die Kirchenstiftung hatte zur Untermauerung ihrer Initiative Umfragen bei Eltern von Kindergartenkindern vorgelegt, die großen Bedarf signalisierten. Dass man diese Zahlen nicht heranziehe, führe zu dem 'Eindruck, dass man einfach nicht will', schimpfte Manfred Brunner (CSU).
Zweiter Bürgermeister Erich Elsner (SPD) als Sitzungsleiter wies die Vorwürfe zurück. Die Verwaltung habe 'die Informationen da abgeholt, wo es möglich war'. Es sei ein erheblicher Unterschied, 'ob Eltern ein Angebot für nötig erklären oder ob sie ihr Kind dann auch da hinschicken', betonte er. Das Pfarrer-Kranz-Haus wurde wegen seiner Lage am Ortsrand und an der vielbefahrenen Bundesstraße B471 zudem als nicht optimal geeignet für eine Kindertagesstätte angesehen.
Wie der Antrag der Kirchenstiftung hielten auch Ingrid Lindbüchl (Grüne) und Marianne Riedelbauch (SPD) einen Schulkindergarten für unbedingt erforderlich. Es sei staatliche Schulpolitik, den Bedarf klein zu halten und Kinder unbedingt einzuschulen, kritisierte Lindbüchl, der tatsächliche Bedarf sei aber enorm.
Die CSU hatte zunächst gefordert, den Antrag der Kirchenstiftung mit der Debatte zur provisorischen  Hortlösung zu verbinden, was mit 3 zu 9 Stimmen abgelehnt worden war. Die Bedarfsfeststellung für einen Schulkindergarten und einen Hort im Pfarrer-Kranz-Haus wurde mit 7 zu 5 Stimmen von SPD und FDP gegen CSU, Freie Wähler und Grüne abgelehnt. Der folgende Antrag von Marianne Riedelbauch, mittelfristig einen Schulkindergarten einzurichten, wurde mit 9 zu 3 Stimmen gegen die CSU angenommen.

17.06.2009    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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