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ORTSGESCHEHEN

Perspektiven für Europa

Perspektiven für Europa

Über 'Perspektiven für Europa: Zukunft der Gemeinschaft' diskutieren bei einer Veranstaltung der SPD zur Europawahl am Dienstag im Bürgerzentrum der Europaabgeordnete Vural Öger und die SPD-Bundestagskandidatin Ingrid Lenz-Aktas. Der geplante Moderator Otto Schily fehlte, weil sein Flugzeug unwetterbedingt nach Wien umgeleitet worden war.
Vor gut 60 Besuchern waren sich die beiden Parlamentarier einig, dass eine weitere Erweiterung der EU ohne Ratifizierung des Lissabon-Vertrages wohl nicht geschehen werde. Eine besondere Rolle spielte in der Diskussion die Frage der Aufnahme der Türkei in die EU. Öger, gebürtiger Türke, machte deutlich, dass es derzeit um die Fortsetzung der Verhandlungen gehe, eine Aufnahme in die EU könne nur das Ergebnis nach noch vielen Jahren sein. Zurzeit sei die Türkei noch nicht aufnahmebereit, er sei sich aber sicher, dass sie das zum Ende des Prozesses sein werde.
Nachdenklich machte Ögers Frage, wie sich das Obristenregime in Griechenland, wie sich die faschistischen Diktaturen in Spanien und Portugal wohl ohne die EU entwickelt hätten. Die Frage, welche Entwicklung für ein Land isoliert oder alternativ mit einer Aufnahmeperspektive in die EU zu erwarten ist, müsse bei der Entscheidung über Aufnahmeverhandlungen mit bedacht werden. Will die EU durch Aufnahmeverhandlungen die säkularen, modernen Elemente in der Türkei stärken oder eine Abwendung von dieser Tradition und einer Hinwendung zu fundamentalistischeren Vorstellungen in der muslimischen Welt?
Und warum ist die Wahlbeteiligung bei Europawahlen immer wieder so niedrig? Das Podium urteilte, weil das wirklich Bedeutsame, dass innerhalb der EU anders als vor noch 60 Jahren ein Krieg nicht mehr denkbar ist, im Alltag hinter den wirtschaftlichen Detailproblemen nicht genug deutlich gemacht werde. 

28.05.2009    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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