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ORTSGESCHEHEN

Lkw-Raststätte stinkt den Nachbarn

Massive Probleme bereiten den Anwohnern der Mittenheimer Siedlung die Lkw, die dort regelmäßig auf der Straße parken. Speziell regelrechte Übernachtungen von Lkw-Fahrern vor dem Gelände einer Firma haben die Anlieger erbost. Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler soll auf Intervention der CSU nun zwischen den beiden Seiten vermitteln.
Diesseits der Straße eine idyllische Wohnsiedlung – jenseits aprupt ein Gewerbegebiet. Schon 1994 hat das Bayerische Innenministerium in einer Streitfrage festgestellt, dass in Mittenheim 'infolge unzulänglicher Bauleitplanung eine Nahtstelle' entstanden sei, die nun nicht mehr zu kitten sei. Auf beiden Seiten müßten 'nach dem Gebot gegenseitiger Rücksichtnahme Abstriche gemacht werden', empfahl das Ministerium.
Den Anliegern geht neuerdings über die Hutschnur, dass Liefer-Lkw vor dem verschlossenen Gelände einer Firma übernachten würden. Das bedeute, dass in kalten Nächten oft der Motor gelaufen lassen werde, dass die Fahrer ohne sanitäre Anlagen ihre Bedürfnisse in der Landschaft regelten und dass An- und Abfahrten häufig gegen 3 Uhr in der Nacht erfolgten. Bürgermeisterin Ziegler (SPD) schlug als Lösung vor, dem Wunsch der Anlieger zu entsprechen und ein Halteverbot für Lkw zu erlassen.
Schon von der Polizei wurde dies als wenig erfolgversprechend beurteilt, da dann die Lkw nur anderswohin ausweichen würden, was das Problem 'nicht lösen würde, nur örtlich verlagern'. Langfristig wären 'erneute Parkverbotswünsche von anderen Anwohnern' garantiert. Auch die CSU lehnte eine Verbotsbeschilderung ab. Dies dürfe nur ultima ratio sein, mahnte ihr Sprecher Thomas Guldenkirch: 'Das muss doch auch durch Kommunikation lösbar sein.' Spreche die Gemeinde das Halteverbot aus, ergreife sie in der Konfliktsituation einseitig Partei, argumentierte er. Dies sei aber erst vertretbar, wenn ein möglicher Kompromiss einseitig scheitere.
Ziegler schilderte, dass sie bereits mit der Firma gesprochen habe, 'aber mit Goodwill beißt man da auf Granit'. Peter Lebmeir (CSU) konterte, dass eine mögliche Anordnung von Halteverboten, falls sich kein Kompromiss finden lasse, 'kein Goodwill erfordert, sondern ein Ultimatum ist'. Mit diesem Druckmittel könne sich eher was ausrichten lassen. Die Bürgermeisterin ließ sich überzeugen und kündigte an, bei der Firma diesbezüglich vorstellig zu werden. Einstimmig wurde beschlossen, dass der Gemeinderat die Anordnung eines Halteverbots 'in Aussicht stellt', sofern sich die Situation binnen zwei Monaten nach Zieglers Gespräch nicht bessere.

19.02.2009    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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