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ORTSGESCHEHEN

Hecke statt 'Eiffelturm'

Mit 19 zu 5 Stimmen hat sich der Gemeinderat gegen die von Thomas Guldenkirch angeregte Gestaltung des Verkehrskreisels am Ortseingang der Sonnenstraße mit einem beleuchteten Glasständerwerk ausgesprochen, dessen Gestaltung an den Pariser Eiffelturm angelehnt war. Die Tendenz ging dahin, den Kreisel eher gärtnerisch zu gestalten.
Ingrid Lindbüchl (Grüne) wertete Guldenkirchs Vorstoss 'von der Grundsätzlichkeit her sehr gut'. So wie in dem Antrag auf eine gemeinsame Entscheidungsfindung von Vater und Sohn Guldenkirch hingewiesen worden war, habe auch sie ihre Kinder befragt, schilderte Lindbüchl: 'Meine Tochter würde begrünen'. Die Familie Lindbüchl regte eine schneckenförmige Buchsbaumhecke an.
SPD-Sprecher Peter Lemmen griff Guldenkirchs Hinweis auf, dass man über Gestaltungsfragen 'so wunderbar gegenteiliger Auffassung sein' könne und berichtete: 'Die gegenteilige Auffassung hat doch stark überwogen'. Seine Fraktion könne sich jedenfalls 'nicht dafür begeistern'. Der Kreisel solle eher 'gärtnerisch gestaltet werden', regte auch er an. Im Gegensatz zu Guldenkirchs Forderung nach 40.000 Euro im Etat sei dafür nicht mal ein eigener Etatposten nötig, das könne über den üblichen Aufwand für Grünanlagen abgewickelt werden.
Casimir Katz (FDP) nannte die Kreiselgestaltung 'den ungeeignetsten Anlass, um mutig Geld rauszuschmeissen'. Angesichts eines kunstvoll beleuchteten, hoch aufragenden Bauwerks in einem Verkehrskreisel 'wäre das Strassenbauamt längst tot umgefallen', vermutete er ohnehin mangelnde Genehmigungsfähigkeit, 'für die Verkehrssicherheit ist das absolutes Gift'.
Guldenkirch (CSU) wies darauf hin, dass eine Begrünung als Alternative 'nicht den Kern der Sache' treffe, 'das hebt die Gestaltung nicht aus ihrem Umfeld heraus'. Durch ein markantes Bauwerk an markanter Stelle solle 'Kommunikation entstehen', formulierte er als Hauptanliegen, das habe er alleine mit der Antragstellung schon erreicht: 'Das war in den letzten Wochen das Friseurthema Nummer eins'. Eine Buchsbaumhecke jedenfalls werde es 'nicht zur Karikatur im Münchner Merkur schaffen', sagte er in Anspielung auf die breite Debatte seines Antrags, der dort karikiert worden war. Fraktionskollege Peter Benthues verortete die Ablehnung auf politischem Terrain. 'Bei guten Ideen herrscht in diesem Gemeinderat vielfach die Neigung, sie abzulehnen, weil sie von der falschen Seite kommen', murrte er. 
Nach der einhelligen Ablehnung des Gestaltungsvorschlags hat Ingrid Lindbüchl angekündigt, ihren Ansatz zu Papier zu bringen und als Antrag vorzulegen.


(mit einem Kommentar)


28.01.2009    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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