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ORTSGESCHEHEN

Ersatz für die Unersetzliche

Einen Tag lang standen Mütter nun wieder im Zentrum vielfältigsten Interesses. Was aber, wenn die Mutter mal außer Gefecht ist? 'Wie viel unserer Gesellschaft Frauen mit Kindern wert sind, das zeigt sich in Krisensituationen', betont Maria Tyroller, die Vorsitzende des Familienpflegewerks im Katholischen Frauenbund. Und da sei die Familie nicht immer gut versorgt: 'Es kann nicht angehen, dass ausgerechnet Familien mit Kindern in der Auseinandersetzung darum, was in unserem Gesundheitssystem noch leistbar ist, den Kürzeren ziehen.'
Die Klage resultiert daher, dass viele Krankenkassen Familienleistungen in Extremsituationen gestrichen haben. Krebserkrankungen, nach Unfällen, Operationen oder bei psychischen Erkrankungen - Situationen, in denen die normalen Netzwerke jeder Familie überfordert sind, rechnet das Familienpflegewerk unter derartige Krisensituationen, in denen sie den Familien Hilfe anbieten. 'Familienpflegerinnen haben in ihrer fünfjährigen Ausbildung ein Kompetenzbündel in den Bereichen Pädagogik, Hauswirtschaft und Pflege erworben', schildert Elisabeth Kumi, die Geschäftsführerin des Familienpflegewerks, 'sie sind bestens geeignet, Familien in Krisen zu stabilisieren.'  
Das Familienpflegewerk des Bayerischen Landesverbandes des Frauenbundes unterstützt mit seinen staatlich anerkannten Familienpflegerinnen Familien dann, wenn die Person, die die Kinder erzieht und den Haushalt führt, krank ist. Eine der 21 Familienpflegestationen in Bayern sitzt in Oberschleißheim, betreut von Margit Edlhuber. Für Garching, Ober- und Unterschleißheim wurden 2007 in neun Familien 1675 Stunden an Einsätzen geleistet. Telefonnummer für Einsätze ist 37508195.
Der VerbraucherService Bayern, ebenfalls eine Organisation des Frauenbundes, hat ein Faltblatt mit dem Titel 'Auswahl einer Gesetzlichen Krankenversicherung – Entscheidungshilfen für junge Familien' erstellt, der Kriterien auflistet, die bei der Auswahl einer Versicherung gerade für junge Familien entscheidend sein können. Das Familienpflegewerk vergleicht auf seiner Internetseite www.familienpflegewerk.de die Leistungen ausgewählter Krankenkassen. Von der Politik fordern beide Organisationen eine Gesetzesänderung, wonach Familien nicht nur bei stationärer Behandlung der Mutter, sondern auch wenn die Mutter krank zuhause ist, einen gesetzlichen Anspruch auf Familienpflege bekommen sollen. 'Es ist ein echter Skandal, dass eine Familie nicht solange Hilfe bekommt, bis die Mutter wieder gesund ist', empört sich Geschäftsführerin Kumi.


13.05.2008    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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