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ORTSGESCHEHEN

Prähistorie eingeackert

Die wohl letzte Hürde vor dem Baubeginn des neuen Wohnbaugebiets an der Hirschplanallee ist ausgeräumt. Die archäologischen Grabungen auf dem Gelände haben keinerlei Ergebnisse zu Tage gefördert. Die Hügelgräber aus der Hallstattzeit, die hier die Überreste der wohl ersten Siedler auf Oberschleißheimer Flur bargen, sind restlos dem Erdboden gleichgemacht.
Zeitgleich mit der Freigabe durch die Denkmalschutzbehörden ist das Rathaus auch mit dem Genehmigungsverfahren des Bauleitplanes nahezu fertig. Ein letzte öffentliche Auslegung der Pläne bis nach den Ferien schließt das Verfahren ab, dann kann an der Hirschplanallee tatsächlich gebaut werden (letzte Berichte über das jahrelange Hickhack hier).
Bei Grabungen Ende des 19. Jahrhunderts hatten Hobbyarchäologen zwischen Glasanger und Hirschplanallee in zwei Gruppen rund 50 Hügelgräber entdeckt, die in die Hallstattzeit, also etwa 800 v. Chr. zu datieren waren. Wissenschaftlich ausgewertet wurden die Grabungen aber offenbar nicht und auch bedeutende Funde sind nicht überliefert. Was von den Gräbern übrig war, kam in den folgenden Jahren unter den Pflug. Ohne Rücksicht auf die Prähistorie wurden die Flächen beackert und im Südteil später bebaut.
Vor dem Beginn der neuerlichen Bauarbeiten wollte das Landesamt für Denkmalpflege nun die letzte Chance für die Forschung nutzen und ordnete Grabungen an, ob in tieferen Schichten noch weitere Zeugnisse der Vergangenheit aufgespürt werden könnten. 'Absolut null' habe man gefunden, schildert Hans-Peter Volpert vom beauftragten Grabungsbüro, weitere prähistorische Spuren hätten sich im Umfeld der ehemaligen Hügelgräber nicht finden lassen, und die vor über hundert Jahren identifizierten Funde seien 'durch die Beackerung komplett verschwunden'.

30.10.2007    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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