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ORTSGESCHEHEN

'Erhalt und Veränderung unserer Landschaft'

Das Thema 'Erhalt und Veränderung unserer Landschaft' bearbeitete die Projektgruppe 'Naturschutz' der Lokalen Agenda 21 in diesem Sommer mit mehreren Exkursionen im Gemeindegebiet. Nach einer Beschäftigung mit den Heideflächen im Osten der Gemeinde war das Schleißheimer Moos das zweite Schwerpunktthema. Im Herbst geht es nun um die Fledermaus.
Bei der Auftaktveranstaltung zum Mallertshofer Holz hatte Christine Joas, die Geschäftsführerin des Heideflächenvereins Münchner Norden, im Überblick die Entwicklung der Heideflächen und des Vereines aufgezeigt. Eine Woche später fuhr sie mit den Teilnehmern an abseits gelegene Orte, um dort die Bemühungen zu erläutern, nicht nur bestehende Heideflächen zu erhalten, sondern auch durch gezielte Pflege Acker- und Wiesen-(Un-)Kräuter zu fördern und zu vermehren. Der Besitzerwechsel von Teilen der Fröttmaninger Heide war Anlass für die dritte Exkursion. Sachverständige schilderten den Verlauf der Entwicklung von einem militärisch genutzten und abgeschirmten Gelände zu einem öffentlich Freizeitraum.
Als Gegenstück zu den trockenen Heideflächen Landschaftsarchitekt führte Markus Büchler durch das Schleißheimer Moos (Bild). Die stetige direkte und indirekte Veränderung der Landschaft durch den Menschen mit Bewirtschaftung und Entwässerung trockneten das Moos nachhaltig aus, so sein Fazit: 'Der Moorkörper zerfällt und wird vom Wind verweht.' Nach rund 100 Jahren sei in Teilen eine Moorschicht von einem Meter verschwunden und der kiesige Untergrund werde sichtbar, die Vegetation verändere ihr Aussehen und Jungpflanzen von typischen Moorpflanzen wie zum Beispiel der Moorbirke seien kaum noch zu finden. Schützenswerte Pflanzen und Tiere verlieren durch das Austrocknen mit der Zeit ihren Lebensraum.
Nur durch umsichtiges Handeln in Einklang mit einer verträglichen Landwirtschaft könnten noch Teile des wertvollen Gebietes erhalten bleiben, so Büchler. Anstatt aber das Wasser in den Gräben am schnellen Abfliesen durch bauliche Maßnahmen zu hindern und somit durch Anstau die Böden etwas feuchter zu halten, seien bereits die nächsten Maßnahmen geplant, die zusätzlich die Entwässerung in großen Teilen beschleunigen würden. Maßnahmen wie der Transrapid, der anstehende Ausbau der Autobahn A92 auf sechs Spuren und die Umgehungsstraße im Dachauer Osten würden als größte Einschnitte in den Grundwasserverlauf seit dem Bau der Regattastrecke 1972 durch Eingriffe in den Untergrund den Wasserabfluss beschleunigen und die Moosflächen verkleinern.

19.09.2007    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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