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ORTSGESCHEHEN

Von Großmüttern, Rückkehrern und Dissidenten

Tritt eigentlich zur Kommunalwahl am 2. März 2008 Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (SPD) wieder an? Bis jetzt hat sich die gerade 60jährige, die seit 1996 amtiert, noch nicht erklärt. Lange Zeit war sie sich selbst unschlüssig, ob sie - wohl ziemlich unangefochten - in eine dritte Amtsperiode gehen soll oder mit 60 künftig der Familie inklusive den zwei frischen Enkelkindern den uneingeschränkten Vorzug gibt. Ehemann Siegfried scheint eher zur zweiten Variante zu raten... . Nachdem Ziegler nun gegenüber ihrer Partei bereits terminiert hat, wann sie ihre Entscheidung kundtun wird, scheint sie für sich zu einem Entschluss gekommen.
Die CSU hat nach klarer Aussage ihres Vorsitzenden Manfred Brunner bereits einen Bürgermeisterkandidaten in der Hinterhand, unabhängig davon, ob Ziegler erneut antritt, oder ob es um ihre Nachfolge geht. Da auf den exponierten Positionen der Partei Persönlichkeiten sitzen, die alleine durch ihr Alter nicht für eine Kandidatur in Frage kommen, darf in alle Richtungen spekuliert werden. Offenbar möchte der Bewerber erst spät ins Rennen gehen, und hält sich derzeit völlig im Hintergrund. Aussichtsreichster Tip ist hier wohl Thomas Guldenkirch, der sich in sechsjähriger Gemeinderatstätigkeit bis 2002 als Zukunftshoffnung der CSU profiliert hatte, dann aber nach der Geburt des zweiten Kindes nicht wieder angetreten war. Eine Rückkehr nach dieser Auszeit wäre nicht unerwartet.
Wer würde sich im Falle des Falles bei der SPD um Zieglers Erbe bewerben? Seit Erich Elsner als Zweiter Bürgermeister elanvoll und mit einigem Geschick die Funktion ausfüllt, hat er derartige Fragen stets barsch niedergebügelt. Doch dass die SPD den im besten Wahlalter befindlichen Elsner als Zweiten Bürgermeister exponiert und dann einen anderen Kandidaten aus dem Hut zaubert, scheint weit hergeholt.
Ob nun die anderen Gruppierungen - Freie Wähler, FDP und Grüne - jeweils Bewerber stellen, ist beim Blick auf die Ergebnisse vergangener Wahlen vielleicht nicht so entscheidend... Der letzte Kandidat, der außerhalb der beiden großen Lager gepunktet hatte, war 1994 Hans Negele, der als CSU-Dissident auf der Liste der damaligen UWG Bürgermeister Hermann Schmid (CSU) schwer zusetzte. Momentan turteln die Parteifreien ja vielleicht wieder mit einem Exilanten aus der CSU. Emil Köbele, 2002 noch Bürgermeisterkandidat der CSU, ist seit geraumer Zeit am Ratstisch ganz ans Ende der Fraktionsriege gerückt, wo er nun direkter Nachbar von FW-Sprecher Hans Hirschfeld ist. Das kann als Symbol gesehen werden, aber bildet noch nicht die ganze Atmosphäre ab: denn so groß, um die Distanz Köbeles zur CSU zu symbolisieren, ist der ganze Sitzungssaal nicht... Den einstigen Ortsvorsitzenden, Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidat sechs Jahre später auch nur auf der Gemeinderatsliste der CSU wiederzufinden, wäre eine große Überraschung. Und da Köbele nicht eben amtsmüde wirkt, böten sich Sitznachbar Hirschfeld und seine Crew wohl an...

26.03.2007    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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