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ORTSGESCHEHEN

Postgrundstück: Nachbarn werden nochmal abgefragt

Zwei Einfamilienhäuser oder ein Doppelhaus: wie soll das sogenannte Postgrundstück an der St.Margarethenstraße bebaut werden? Weil sich der Gemeinderat nicht klar ist, wie die Anlieger zur Doppelhausvariante stehen, wurde eine Entscheidung nun nochmals zurückgestellt. Die Feststellung des Bauleitplanes, der zwei Einfamilienhäuser vorsieht, war schon einmal vertagt worden, weil auf Anliegerproteste hin ein zusätzlicher Erörterungstermin angesetzt wurde (Bericht hier).
Bei dem war es nun zu keiner Einigung gekommen (Bericht hier). Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler stellte daher wieder die vorgesehene Planung zur Abstimmung. Peter Benthues monierte daran aber eine 'sehr starke Tendenz, den Interessen des Bauherrn jeweils den Vorrang gegenüber den Nachbarn einzuräumen'. Die Interessen der Nachbarn seien 'nicht hinreichend gewürdigt'. Ziegler verwies darauf, dass bereits die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens im Interesse der Anlieger gewesen sei. Angesichts eines 12-Familien-Wohnblocks in umittelbarer Umgebung würde ohne Bauleitplanung 'vielleicht ein Acht-Familien-Haus da stehen'.
Helga Keller-Zenth sagte, die geplante Bebauung 'macht doch niemanden glücklich, wenn alle dagegen sind'. Stattdessen schlug sie vor, statt der zwei Einzelhäuser ein Doppelhaus zu realisieren, was den Ertrag des Bauherrn wohl nicht schmälere. Dagegen habe sie in den Unterlagen keine Bedenken der Nachbarn gefunden. Benthues sah dies ebenfalls als gangbaren Weg. Eine Doppelhauslösung sei an mehreren Verfahrensstellen 'als vertretbare Lösung dargestellt', betonte er, 'warum wurde uns diese Alternative dann nicht vorgestellt?'
Ziegler versicherte, die Alternative sei 'genau geprüft' worden. Mit einem Dopelhaus würde aber die Verschattung für einzelne Nachbargrundstücke wesentlich höher. Daher hätte es über eine Doppelhauslösung auch keine Einigkeit bei den Anliegern gegeben, berichtete sie: 'Jeder wollte das Haus dahin, wo es ihn nicht verschattet, wie soll man da allen Recht tun?' Da bräuchte man 'ein Doppelhaus auf Rollen'. Die von der Gemeindeverwaltung vertretene Variante mit zwei Einzelhäusern sei jedenfalls 'die beste Lösung'.
Sie schlug zwar selbst vor, die Entscheidung zu vertagen, argumentierte dann aber dagegen. Jetzt nochmal die Anlieger um ihre Meinung zu fragen, wäre 'ein Präzedenzfall', sagte sie, 'dieses Procedere können wir uns nicht jedesmal leisten'. Erich Elsner verwies darauf, dass ähnliche Verdichtungen im Ort bereits '-zigmal zugelassen worden' seien, ohne die Anlieger derart intensiv zu hören. Benthues rügte die Bürgermeisterin, sie könne 'mit diesem Ton nicht Nachbarn abtun, die ihre Rechte wahrnehmen'.
Mit sieben zu fünf Stimmen wurde schließlich entschieden, eine Entscheidung nochmal zurückzustellen und die Nachbarn um ihre Position zu einem Doppelhaus zu befragen.


19.12.2006    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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