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ORTSGESCHEHEN

Bringt der Lärmschutz was?

Jahrelang hat sich das Rathaus um den sechsspurigen Ausbau der A 92 bemüht, weil diese Baumaßnahme dann den Bund zu Lärmschutzvorkehrungen zwingen würde. Jetzt ist die Erweiterung konkret geplant - aber der vorgesehene Schallschutz hat den Gemeinderat ziemlich ernüchtert. Helga Keller-Zenth erwartet gar, dass nach dem Ausbau trotz Lärmschutz der gleiche Lärm Oberschleißheim belasten werde wie derzeit ohne Lärmschutz. Das konnte in der Sitzung nicht abschließend geklärt werden, die Vertreter der Autobahnbehörde sagten Vergleichsrechnungen zu. (Wie das mit den Lärmwerten funktioniert, steht hier)
Die geplanten Lärmschutzmaßnahmen werden das erwartete Lärmaufkommen gerade mal um zwei dB(A) reduzieren. Vorgesehen ist dazu ein Lärmschutzwall in Höhe von fünf Metern, der an der Anschlussstelle in Badersfeld beginnt und 1700 Meter weit nach Norden reicht. Südlich der B 471 ist keine einzige Lärmschutzmaßnahme vorgesehen. Der Ortsteil Badersfeld wird westlich der Trasse durch kombinierte Wall- und Wandkonstruktionen abgeschirmt, die bis zu acht Meter Höhe erreichen. Geplant ist zudem ein neuer Fahrbahnbelag mit einem 'schallminderndem Waschbeton', der eine Lärmreduzierung um etwa zwei dB(A) erreiche. Der sogenannte 'Flüsterasphalt', der Lärmminderungen von über fünf dB(A) bewirken kann, wie derzeit auf der A 9 zwischen Eching und Garching zu verfolgen ist, ist aus Kostengründen nicht vorgesehen.
Der Ausbau ist vom Bundesverkehrsministerium im Juni als 'Unvorhergesehener Verkehrsbedarf' anerkannt worden. Ende des Jahres will die Autobahndirektion ihre Pläne zur Genehmigung in Bonn vorlegen. Bei einer Billigung könne 2008 das Baugenehmigungsverfahren ablaufen und 2009 Baubeginn sein, skizzierte Michael Tietze von der Autobahndirektion Südbayern.
Im gesamten Gemeindegebiet würde der Ausbau von einer Spurbreite von 12,5 auf 16 Meter nach innen erfolgen, da die üppigen Mittelstreifen bereits für die Erweiterung angelegt seien. Erst ab Unterschleißheim bis zum Autobahnkreuz Neufahrn müßte westlich an die bestehende Trasse angebaut werden. Dass unmittelbar westlich auch die Magnetschwebahn konzipiert sei, sei in den Planungen der Autobahn 'sehr intensiv' berücksichtigt worden, betonte Tietze. Eventuelle Lärmemissionen des Transrapid seien freilich in den Schallschutzplänen nicht berücksichtigt.


22.11.2006    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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