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ORTSGESCHEHEN

Reflexionen zur Flutkatastrophe

Reflexionen zur Flutkatastrophe

Eine Schweigeminute für die Opfer in Asien eröffnete den Neujahrsempfang 2005 der beiden katholischen Pfarrgemeinden am Freitag. Und auch in der Folge standen die tragischen Geschehnisse im Mittelpunkt aller Ansprachen. Die rund 200 Gäste im Pfarrheim Maria Patrona Bavariae sammelten anschließend für eine Spende zugunsten humanitärer Hilfe.
Pfarrer Alois Ebersberger stellte seine alljährlichen Reflexionen zum Neuen Jahr ganz im Zeichen der Katastrophe unter die Überschriften 'was uns leben läßt' und 'Gastfreundschaft'. Der Mensch sei 'eingebunden in Naturzusammenhänge', sagte Ebersberger dabei, er sei aber nach dem christlichen Glauben auch 'aus der Schöpfung herausgehoben'. Pfarrverbandsratsvorsitzender Peter Benthues sagte, es scheine 'die Verweltlichung unseres Denkens um sich zu greifen und eine Enttabuisierung der Werte zur Tagesordnung zu gehören'. Damit drohe 'die Verantwortung für das Ganze, für die Allgemeinheit mit Solidarität und Hilfsbereitschaft verloren zu gehen'. Es müßten 'Werke der Solidarität und der Humanität' gelebt werden, sagte Benthues und rief zu 'christlicher Verantwortung der Mitmenschen untereinander und füreinander in Solidarität und Toleranz' auf.
Für Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler war der wesentlichste Gedanke zu den Geschehnissen in Asien die Demut. 'Unser Fortschrittsglaube verleitet uns dazu, an unsere Überlegenheit zu glauben', sagte sie, 'Demut dagegen ist die Erkenntnis, dass wir nicht Mittelpunkt, sondern Teil dieser Welt sind.' Deren Gestaltung verlange nach politischer Werteabwägung, betonte die Bürgermeisterin. 'Es geht dabei keineswegs ausschließlich um Expertenfragen', sagte sie, immer wieder stünde die Gesellschaft vielmehr vor 'unvermeidlichen Werteentscheidungen'.

09.01.2005    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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