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ORTSGESCHEHEN

'Hort der Nächstenliebe'

Unter das biblische Motto 'Einer trage des anderen Last' stellten Pfarrer Alois Ebersberger und Pfarrerin Martina Buck ihre ökumenische Andacht zur Jubiläumsfeier des Hauses St.Benno. Nicht nur in diesem Sinne sei das Heim des Katholischen Männerfürsorgevereins 'ein beispielhafter Hort der Nächstenliebe', sagte Peter Benthues, der Vorsitzende des Katholischen Pfarrverbands. Das Haus ist laut amtlicher Definition eine 'Langzeiteinrichtung für Menschen in sozialen Schwierigkeiten', vorwiegend auch mit Suchtproblematik. Grundgedanke bei der Gründung war ein Alten- und Pflegeheim für Obdachlose, was den Kern des Hauses ausmacht. Gut 60 Plätze hat das Haus in Mittenheim, 26 Mitarbeiter sind angestellt, dazu kommen zahllose ehrenamtliche Dienste hauptsächlich durch Oberschleißheimer.
Gestiftet wurde das Heim 1996 zur Vollendung der Renovierung des Münchner Liebfrauendoms von der Erzdiöses, und damit quasi als 'Nächstenliebe am Bau', sagte Domkapitular Friedrich Fahr bei der Feier gestern in Anspielung auf die übliche 'Kunst am Bau'. Alfred Heinle, damals Geschäftsführer, jetzt Vorstandsmitglied des Katholischen Männerfürsorgevereins, erinnerte daran, dass mit dem aufwändigen Bau 'erst eine äußere Heimat geschaffen werden musste, damit die Menschen eine innere Heimat finden können“. Das Wagnis St.Benno sei gelungen, freute er sich: 'Das Haus lebt und atmet. man spürt, dass hier ein guter Geist herrscht.'
Dionys Zink, der Vorsitzende des Männerfürsorgevereins, nannte das Haus St.Benno 'einen Ort der menschlichen Begegnung und der Geborgenheit'. Die hier vermittelte Lebensqualität mache 'den wahren Erfolg des Hauses'“ aus, der sei nicht in Zahlen zu bemessen. 'Hier wird auch der Mensch in den Arm genommen, der es nicht so leicht hatte im Leben', sagte Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler, 'die Bewohner haben hier Heimat gefunden.' Der Ort habe bei der Ansiedlung des nicht unproblematischen Klientels gute Aufnahme versprochen, erinnerte Benthues, und das sei man 'nicht schuldig geblieben'.
'Dieses Haus ist von der Gemeinde gewollt', bestätigte Viktor Münster, erster Leiter des Hauses 1996 und nun Geschäftsführer des Männerfürsorgvereins. Der Verein stehe auch mit dem Haus St.Benno 'berei, wo die Gesellschaft oder der Markt den Menschen nicht mitnehmen'. Angelika Harrer, Hausleiterin seit 1998, resümierte, das Leben in St.Benno habe sich über alle die Jahre 'äußerst pur und intensiv gezeigt', der Umgang der Bewohner hier sei 'ungeschminkt'. Bewohner und Mitarbeiter hätten in den zehn Jahren 'voneinander gelernt', betonte sie, 'man schafft es immer wieder, respektvoll miteinander umzugehen'.


30.06.2006    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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