'Irgendwas erwirtschaften'
Die Einführung eines Angebots an kulturelen Veranstaltungen war vor 18 Jahren eine Herzensangelegenheit der neuen Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler (SPD). Nach den Kulturkämpfen um die Etablierung war das Oberschleißheimer Modell gemeindlicher Veranstaltungen unter Zieglers Ägide sakrosankt. Beim ersten Haushaltsplan nach der Ära Zieglers stellten die Freien Wähler das Kulturangebot nun unverzüglich wieder zur Diskussion.
Irgendwie möge man mit mit dem Kulturprogramm doch "irgendwas erwirtschaften", sagte ihr Sprecher Hans Hirschfeld im Finanzausschuss des Gemeinderats. Man könne "die Preise erhöhen", regte er an oder "auf manche Veranstaltung auch verzichten". In der Summe könne man "das Ganze etwas runterfahren".
Der restliche Ausschuss sah freilich quer durch alle Gruppierungen keinerlei Handlungsbedarf. Das Oberschleißheimer Modell biete ein "sehr, sehr günstiges Kulturprogramm", sagte SPD-Sprecher Florian Spirkl, man habe "im Vergleich zu den sehr geringen Ausgaben ein sehr gutes Programm". Helga Keller-Zenth (Grüne) betonte, dass so ein öffentliches Angebot "nicht nur Gassenhauer" enthalten dürfe, die Kasse machten. Insofern gebe es in Oberschleißheim eine "sehr gute Mischung".
Für die CSU nannte Peter Lebmeir die Kultur "einen Wertgegenstand unserer Gesellschaft, aber leine kostendeckende Einrichtung". Den Aufwand, den sich die Gemeinde für ihr Kulturangebot leiste, "sollte es uns absolut wert sein". Im Etatansatz liegt das Netto-Defizit des Kulturpgramms zwischen 40.000 und 45.000 Euro jährlich.
Ausschuss-Mitglied Gaby Hohenberger (Grüne), die seit über zehn Jahren das Programm ehrenamtlich managt, sagte als Faustregel, dass die Einnahmen Jahr für Jahr die Künstlergagen decken würden. Die Gemeinde sponsert somit das Drumherum, Organisation, Bühne und Werbung. Über höhere Kostendeckung werde immer nachgedacht, aber es sei "in Oberschleißheim ganz schwierig, höhere Preise zu verlangen". Der Etatansatz wurde ohne Abstimmung unverändert belassen.
14.01.2015 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück