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ORTSGESCHEHEN

Asylbewerber müssen Begegnungsstätte räumen

Die Asylbewerber in der Jugendbegegnungsstätte am Flugplatzgelände müssen ihre Unterkunft bis zum 30. Juni räumen. Von den teilweise bis zu 90 Personen auf dem Gelände sind rund zwei Drittel schon auf andere Unterkünfte verteilt.
Problematisch ist die Situation vor allem für die dort ansässigen Familien. Der örtliche Unterstützerkreis für die Asylbewerber mit dem Sozialamt der Gemeinde an der Spitze sucht verzweifelt nach geeigneten Wohnungen am Ort. Mit einem privat initiierten Benefizkonzert am 27. Juni soll die Situation nun thematisiert werden.
Die Unterbringung in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte des Landkreises war stets befristet gewesen. Über die Sommermonate sollte diese Institution wieder ihrem eigentlichen Zweck dienen und internationale Jugendbegegnungen ermöglichen. Die Container, die für die Zwischennutzung als Asylbewerberunterkunft aufgestellt wurden, werden wieder abgebaut, die Nutzräume der Begegnungsstätte wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.
Die Kinder der Familien, die hier seit über einem halben Jahr leben, gehen in Oberschleißheim zur Schule, treffen sich unter anderem in der Freizeitstätte „Planet O“ mit Gleichaltrigen, werden von verschiedenen Initiativen des Unterstützerkreises betreut, wie etwa Deutschunterricht über die Volkshochschule. Eine Frau ist schwanger, ein Mann Dialysepatient, der die Dialysestation in Oberschleißheim nutzt.
„Wir wollen sie behalten“, sagt Bürgermeister Christian Kuchlbauer. Britta Janßens aus dem Sozialamt im Rathaus sucht nun seit Wochen mögliche Mietunterkünfte, die für diese vier Familien angemietet werden könnten. Zwei Familien sind Kriegsflüchtlinge aus Syrien, zwei Asylbewerber aus Miramar. Drei haben jeweils ein Kind, eine Familie drei Kinder. „Wir wollen verhindern, dass sie andauernd rumgeschubst werden“, begründet Janßens das Engagement, sie wenigstens in Oberschleißheim zu behalten. Zwei Familien wurden bereits nach Neubiberg verpflanzt, eine zog vergangene Woche nach Ottobrunn.
Ute Litters-Wagatha, die in der Asylbewerberunterkunft Deutsch unterrichtete, will sich ebenfalls für die Familien engagieren. Spontan hat sie ein Benefizkonzert initiiert, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. „Das Feedback war enorm“, schildert sie. Zusammen mit Gaby Hohenberger, die das Kulturprogramm der Gemeinde organisiert, wurde für den 27. Juni nun ein Konzert am Kirchplatz St. Wilhelm auf die Beine gestellt. Vier Gruppen werden gratis spielen, Spenden gehen an das Oberschleißheimer Selbsthilfe-Netzwerk „Oberschleißheim hilft Oberschleißheimern“ – auch den Oberschleißheimer Familien in der Jugendbegegnungsstätte.
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)


17.06.2014    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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