Fast-Absteiger tanzt, Fast-Meister trauert
Unter denkbar schlechten Voraussetzungen mussten die "Schleißheimer Schloßgeister" zum letzen Saisonspiel in der Münchner Volleyball-Freizeitliga beim Tabellenführer PUR Schwabing antreten. Nur ein Sieg konnte noch den Abstieg verhindern, ebenso mussten aber die Schwabinger gewinnen, um den Aufstieg zu sichern. Dann musste auch noch Trainer Axel Jüngling kurzfristig wegen einer Dienstreise absagen, doch zumindest konnte das Team in der stärksten Aufstellung antreten.
Abteilungsleiter Erwin Sicheneder als Ersatzcoach gab als Devise aus, von Anfang an volles Risiko zu gehen, da man nichts mehr zu verlieren habe. "Die rechnen doch gar nicht mehr damit, dass wir noch ernsthaften Wiederstand leisten“, kalkulierte er. Und genauso so war es dann auch.
Den Gegner von Beginn an unter Druck setzend, gaben die Schleißheimer die Führung den ganzen ersten Satz nicht ab und gewannen schließlich 25:22. In der Pause lobte der Trainer besonders die geringe Anzahl der Eigenfehler und das stabile Zuspiel von Kathrin Geiger und Tina Penn, wies aber deutlich darauf hin, dass jetzt mit wesentlich mehr Widerstand zu rechnen sei.
Doch der zweite Satz begann, wie der erste aufgehört hatte. Druckvoll spielten die "Schloßgeister" bis zum 13:13 weiter, doch dann zog der Gegner langsam davon. Mit taktischen Wechseln und Auszeiten kamen die "Schloßgeister" wieder heran und hatten schließlich beim Spielstand von 24:23 Satz- und Spielball. Als die Schwabinger den Ball ins Aus schlugen, stürmten die Schleißheimer Ersatzspieler schon das Spielfeld, doch der Schiedsrichter entschied auf „Tusch“. Doch mit dem nächsten Ball war alles klar, der Schwabinger Angreifer schlug den Ball direkt in Hände von Mittelblocker Matthias Esser - Sieg und Klassenerhalt für die Schloßgeister.
Während die Schleißheimer auf dem Spielfeld tanzten, ertränkten die Schwabinger ihren Frust im umsonst mitgebrachten Aufstiegssekt.
31.03.2011 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück