Gebt den Kindern das Kommando!
Die Zukunft der Parksiedlung soll zuvorderst von den Kindern gestaltet werden. Einstimmig hat der Gemeinderat für das Programm 'Soziale Stadt' zur Entwicklung des Gemeindeteils ein Projekt 'Kinderpartizipation' auf den Weg gebracht. In der Grundschule der Parksiedlung und an der Hauptschule werden die Kinder nun Ansätze zur Zukunft ihres Viertels erforschen, beraten und präsentieren.
Wo gefällt es mir im Umfeld meiner Wohnung, der Schule, bei meinen Freunden? Was macht mir Angst, wo fühle ich mich wohl? Warum ist das so, was muss verbessert werden? Und braucht die Parksiedlung jetzt eher ein Freibad oder einen Zoo? Mit derartigen Fragen werden sich nun die Viertklässler der Parksiedlung und einige Hauptschulklassen auseinandersetzen. Moderiert und begleitet von Experten des Stadtplanungsbüros, das die 'Soziale Stadt' in Oberschleißheim organisiert, und von der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule München soll daraus Handlungsansätze für die Zukunft der Parksiedlung erwachsen, aber auch übergreifend ein interaktiver 'Kinderstadtplan' entstehen, der dann online fortgeschrieben werden kann. Dazu sollen über das Engagement der Kinder auch die Eltern und weitere Freunde und deren Umfeld für die 'Soziale Stadt' begeistert werden.
'Ziele sind es, Verbesserungen zu erreichen, mehr Mut zu machen und Signalwirkung für Identifikation und Image der Parksiedlung und deren Aufwertung zu geben', heißt es im Konzeptpapier der Gemeinde, 'Qualitäten und Bedürfnisse der Kinder aus der Siedlung werden besser erkannt und verhandelt, Interessen geklärt und Kräfte gebündelt'. Die Perspektiven der Kinder, ihre Ideen und Potenziale würden 'altersgerecht und projektorientiert erschlossen'. Schon im Frühjahr soll ein Kinderforum die Resultate der Arbeit dem Gemeinderat, aber auch dem ganzen Ort vorstellen.
Bedenken von Peter Benthues, dass ein derartiges Projekt 'Erwartungshaltungen wecken könnte, die dann nicht erfüllt werden', zerstreute Tilo Klöck von der Fachhochschule. Das Projekt 'sammelt nicht nur Wunschzettel ein', erläuterte er dem Gemeinderat. Teil des Anliegens sei etwa, dass die Kinder unter ihren Vorschlägen selbst abwägen müßten, was vordringlich sei, und dass sie 'lernen, dass es nicht nur eine Frage des Wünschens ist'.
Das Projekt wird auf Kosten von 20.000 Euro geschätzt, 60 Prozent wird über das Programm 'Soziale Stadt' gefördert, so dass Oberschleißheim etwa 8000 Euro zu tragen hat.
(Hierzu ist ein Lesermail eingegangen.)
23.09.2009 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück