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ORTSGESCHEHEN

Emil und Birgit Köbele treten aus der CSU aus

Nach einem offenbar lange andauernden Distanzierungprozess sind Birgit und Emil Köbele aus dem Ortsverband und der Gemeinderatsfraktion der CSU ausgetreten. Vorerst bis zum Ende der Wahlperiode im Frühjahr 2008 wird das Ehepaar eine eigene parteiungslose Fraktionsgemeinschaft bilden. Damit erwarten sie einen Sitz in den zentralen Gemeinderatsausschüssen, der dann zu Lasten der auf sieben Räte geschrumpften CSU-Fraktion gehen würde. Wie ihre politische Zukunft bei der Kommunalwahl im März 2008 aussehen werde, wollen die Köbeles in ihrem Griechenlandurlaub überlegen, den sie am Wochenende antreten.
In ihrem Rücktrittsschreiben an die CSU äußeren die Köbeles den 'Eindruck, dass offensichtlich kein Interesse an unserer Mitarbeit vorhanden ist'. Emil Köbele war immerhin von 1996 bis 2002 Ortsvorsitzender der CSU, zwei Jahre lang deren Fraktionssprecher im Gemeinderat und 2002 Bürgermeisterkandidat der Partei und Spitzenkandidat auf der Gemeinderatsliste. Mit seinem damaligen Schritt, drei Monate nach der deutlich verlorenen Wahl Orts- und Fraktionsvorsitz abzugeben, hat er offenbar das Tischtuch zur nachfolgenden Führungsspitze der Partei zerschnitten.
Den spektakulären Rücktritt 2002 hatte Köbele seinerzeit mit andauernden Reibungsverlusten mit seinem Vorgänger und dann auch wieder Nachfolger im Fraktionsvorsitz, Peter Benthues, begründet, dem er in einer internen Versammlung damals 'Profilneurose' vorhielt. Seither hat die CSU den damaligen Abgang beim Wort genommen und ihre einstige bejubelte Führungsfigur nicht mehr in irgendwelche Planungsarbeit eingebunden. Nun fühlten sich die Köbeles regelrecht ausgegrenzt. 'Eine Mit- und Zusammenarbeit ist laut einigen maßgeblichen Verantwortlichen nicht mehr erwünscht', schreibt das Ehepaar Köbele in ihrer Austrittserklärung. Birgit Köbele, bis 2003 Beisitzerin im Ortsvorstand der CSU und Leiterin des Arbeitskreises Soziales, hat nach dem damaligen Schritt ihres Ehemannes alle Parteiämter verloren; als Beisitzerin wurde sie abgewählt, für den Arbeitskreis wurde eine andere Führung eingesetzt.
Die CSU habe den Schritt 'mit großem Bedauern' aufgenommen, heißt es in einer vom Ortsvorsitzenden Manfred Brunner und Fraktionssprecher Benthues unterzeichneten postwendenden Replik. Die Vorwürfe der Köbeles könne die CSU 'nicht nachvollziehen und mit Entschiedenheit zurückweisen'. Weitere Gespräche würden nicht gesucht, 'da wir davon ausgehen, dass die Entscheidung endgültig ist'. Die beiden Gemeinderäte werden aufgefordert, ihr auf der Parteiliste errungenes Mandat zurückzugeben, da dies 'die mit dem Wählerwillen vereinbarste Lösung' wäre.


Hierzu ist eine Stellungnahme der CSU eingegangen.


03.06.2007    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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