. .

ORTSGESCHEHEN

Mehr Achtsamkeit mit 'Sondermüll'

Gegen die Unsitte, den öffentlichen Raum mit Zigarettenkippen zu vermüllen, zieht Gemeinderätin Gaby Hohenberger (Grüne) zu Felde. Insbesondere stinkt ihr, dass "der neu gebaute Bürgerplatz schon durch achtlos weggeworfene Kippen verunreinigt ist". Dies bedeute "erhöhten Reinigungsaufwand für Hausmeister oder Bauhof", moniert Hohenberger, vor allem aber seien die Zigarettenstummel "eine riesige Belastung für die Umwelt" - und das nicht nur am Bürgerplatz.
Eine Kippe enthalte etwa 4000 schädliche Stoffe, schildert Hohenberger. Mit ihren vielfältigen Toxinen könne eine einzige Kippe 40 bis 60 Liter reines Grundwasser belasten. Die Reste der Zigaretten seien somit Sondermüll. Da die achtlos weggeworfenen Stummel nie restlos entsorgt werden könnten, seien Zigarettenstummel für sie "eine tickende Zeitbombe".
Schon die Filter bestünden aus Celluloseacetat, einem Kunststoff, der in der Umwelt schwer abbaubar ist. Das toxische Alkaloid im Nikotin belaste die Umwelt sogar noch mehr. Aus einem Stummel könnten durch Regen knapp zwei Milligramm Nikotin in Böden und Gewässer gespült werden.
Auch kleine Kinder nehmen manchmal aufgefundene Zigarettenstummel in den Mund, meist aus Neugier. Das könne zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen führen.
"Bei 4,5 Billionen jährlich weggeworfenen Zigarettenstummeln summiert sich das Ganze zu unvorstellbaren Mengen an schädlichen Stoffen", betont die Gemeinderätin. Das Wissen um die Schäden solle "jeden Raucher dazu bewegen, im Freien keine Zigarettenkippen willkürlich auf den Boden zu entsorgen", appelliert sie. Für Raucher gebe es etwa kleine, tragbare Miniaschenbecher. Im Gemeinderat hatte Hohenberger anläßlich von Beschwerden über den Bürgerplatz schon für "ein kippenfreies Oberschleißheim" geworben.


04.09.2018    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

WetterOnline
Das Wetter für
Oberschleißheim