Ausnahme führt zur Regel
Die drastische Überschreitung der Baumaße für ein Doppelhaus in der "Fliegersiedlung" wurde im zweiten Anlauf nun doch vom Rathaus durchgewunken. Zunächst hatte niemand aus der Gemeindeverwaltung erklären können, warum die geplante Abweichung um 92 Quadratmeter in früheren Vorlagen mal genehmigt, mal abgelehnt worden war.
Nun stellte es sich so dar, als sei nicht die Abweichung die Ausnahme, sondern der Bauleitplan. Der war wohl seinerzeit auf einen individuellen Wunsch für dieses Grundstück abweichend vom Usus des Quartiers reduziert worden. Die jetzt formale Überschreitung stelle eine Generation später nur die Angleichung an die üblichen Werte her.
Mit dieser Herleitung akzeptierte der Ferienausschuss gegen die Stimmen der FWG mit 10:3 Stimmen die Pläne. Für die FWG beharrte Hans Hirschfeld darauf, dass die Überschreitung "zu massiv" sei, die entstehende T-Form des Gebäudes passe gar nicht in die Situation dort und die Planung werde zu einer Teilung des Grundstücks führen, was ebenfalls nicht gewollt sei. "Die Siedlung soll erhalten werden, wie sie ist", sagte er.
Zweite Bürgermeisterin Angelika Kühlewein als Sitzungsleiterin, die selbst in der Siedlung wohnt, verteidigte das Projekt. Sowohl die T-Form als auch Grundstücksteilungen habe es in der Siedlung mit gemeindlicher Genehmigung schon gegeben, erinnerte sie. Entstanden seien dadurch jeweils "individuelle Verschönerungen der Grundstücke, ohne den Charakter der Siedlung zu ändern".
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)
25.08.2017 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück