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ORTSGESCHEHEN

Wohnanlagen zur Parkgestaltung?

Was sind die großzügigen Freiflächen zwischen den Wohnblöcken am Stutenanger? Ein Park, wo sich einst der Name der Parksiedlung herleitete, oder Brachland? Im Zuge der gerade laufenden Sanierung der drei Wohnblöcke werden die Wiesen dazwischen nun völlig neu gesehen: als Bauland.
Der neue Eigentümer der 440 Wohnungen in den drei Blöcken am Stutenanger möchte in den zwei Freiflächen zwischen den Blöcken sechs neue Häuser mit zusammen knapp 60 Wohnungen errichten. Die Wohnanlagen sollen fünf- und sechsstöckig werden und auf jeder Etage zwei Dreizimmerwohnungen augnehmen. Ein Gebäudeteil soll angesichts des zu erwartenden Familienzuzugs gleich eine Kinderkrippe vorhalten. Die Wohnungen in den bestehenden neunstöckigen Blöcken sind überwiegend Ein- und Zweizimmer-Appartements.
Architekt Martin Kühleis vom neuen Eigentümer „Jargonnant Partners“ versicherte dem Bauausschuss des Gemeinderats, das Projekt schaffe nicht nur Wohnraum, sondern bedeute für das Ensemble auch eine städtebauliche Aufwertung: "Das gliedert den Raum und hilft der Raumgestaltung." Derzeit stehen die jeweils über 100 Meter langen Blöcke als parallele Riegel mit 56 Meter Abstand. Diese Distanz hat freilich den Hintergrund, dass angesichts der Gebäudehöhe damit die gesetzlichen Abstandsflächen erfüllt sind, die bei der geplanten zusätzlichen Bebauung völlig außer Kraft gesetzt werden müssten.
Kühleis versicherte, die Gebäude seien so zu situieren, dass die Wohnungen in den Blöcken nicht verschattet würden und auch für die neuen Häuser optimale Belichtungsverhältnisse entstünden. "Im Umfeld herrscht wesentlich dichtere Bebauung", schilderte er, eine Situation wie am Stutenanger sei eine völlige Anomalie. Die neuen Wohnungen würden "hohe Wohnqualität" bieten.
Auch die verbleibenden Freiflächen würden im Zuge des Neubaus aufgewertet. Der "Vorgarten" östlich des Stutenanger 6, der nicht bebaut würde, solle als Anbindung an den neu entstehenden Marktplatz dort mit vielen Themeninseln für Kinderspielplätze oder Funcourts belebt werden. Die Ladenzeile im Stutenanger 6 werde so an den Marktplatz angebunden. Die verbleibenden Grünanlagen in den Innenhöfen, wo gebaut würde, sollen durch öffentliche Beete, Sonndecks und andere Ruhezonen verschönert werden.
Weil beim Bau der drei Blöcke seinerzeit ein geplanter Tiefgaragenteil überflüssig geworden war und nicht realisiert wurde, könne nun dieser Garagenteil nachgeholt werden und damit den Stellplatzbedarf der neuen Gebäude erfüllen. Allerdings müssten 70 Prozent der neuen Plätze in der Tiefgarage als Duplexgaragen ausgebildet werden. Oberirdisch würde kein einziger neuer Parkplatz entstehen.
Der Gemeinderat hat sich zu den Plänen noch nicht geäußert.


23.02.2016    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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